30. Mai 2022 // Gründung & Innovation

Mehr Tech als Bank: Grenzenlose gelebte Innovation und Nachhaltigkeit beim schwedischen Zahlungsanbieter Klarna

Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna bietet E-Commerce Lösungen an und hat seinen Hauptsitz in Stockholm. Mit weiteren Standorten ist er in München, Berlin, Mannheim und Gießen vertreten. Bereits 2013 wurde Klarna mit der Übernahme der Sofort GmbH in Hessen und im Großraum Frankfurt ansässig. Zu den E-Commerce Leistungen von Klarna zählen unter anderem die Klarna App, die Klarna-Website sowie die Open-Banking-Plattform.
Klarna begegnet E-Commerce Kundinnen und Kunden nahezu überall als Payment Option. Wir haben Charlott Buchholz, Head of Public Policy DACH von Klarna gesprochen.

Wie kam es, dass der Standort Gießen für einen der größten Onlinezahlungsdienste attraktiv wurde?

 

Das historische Wachstum der Stadt Gießen sei hier ein attraktiver Reiz gewesen. Der Standort sei hier mit guten Fachkräften vertreten und es stecke ein unglaubliches Potential in der Region. Mit dem parallel entstandenen Wachstum von Klarna im Leistungsspektrum, angefangen beim Aufkauf der Sofort GmbH 2013, hin zur Möglichkeit des Kaufs auf Rechnung läge dem Zahlungsanbieter nicht nur die eigene Weiterentwicklung, sondern auch die Nutzung des Potentials der Mitarbeitenden am Herzen.

 

Mit der Eröffnung des Tech Hub in Gießen, direkt am Bahnhof, gibt es nicht nur eine perfekte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die Talente aus der Region vernetzt und fördert, sondern auch ein weiteres Ziel von Klarna unterstützt: mit mehr Ressourcen, in größeren Teams und einem weltoffenen Blick auf Märkte Innovation vorantreiben, Mehrwerte für Kunden zu schaffen und weiter zu wachsen.

 

Und so ist insbesondere Gießen im Direct oder OpenBanking Sector für Klarna der ideale Standort, um Nachwuchs zu akquirieren, einzustellen und zu fördern.

 

Wenn der perfekte Standort gefunden ist, geht die Suche nach Fachkräften jedoch erst los – bis zu 400 Spezialisten werden von Klarna in den kommenden Jahren gesucht.

 

Wie wird bei der Suche vorgegangen und worauf legt man bei Klarna besonderen Wert?

 

Bis zu 400 Spezialist*innen nicht nur zu finden, sondern auch einzustellen sei ein „ambitioniertes, aber realistisches Ziel“, so Klarna. Bei der Suche gibt es mehrere Herangehensweisen. Zum einen sei Klarna keine „verstaubte Bank“ und lebe vielmehr das Modell einer umgedrehten Pyramide bei der Unternehmenskultur. Im Detail bedeutet das, dass es keine steilen Hierarchien gibt, sondern Teams, die selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten erlauben, um effizient wie auch lösungsorientiert Ziele zu erreichen.

 

Diese Teams bestehen oft aus Marketingmanagern, Personalern sowie Analysten und sind als kleine Startups zu verstehen. Dies gäbe insbesondere jungen Talenten, die in verschiedene Spezialgebiete schnuppern wollen, die Möglichkeit dazu, ihre Ideen hier zu entwickeln und zu kommunizieren. 

 

Neben gut ausgebildeten Spezialisten ist auch die Diversität innerhalb der Teams heutzutage nicht nur Aushängeschild einer gelebten weltoffenen Unternehmenskultur, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

 

Welche Strategie gibt es – gerade in Mittelhessen – um insbesondere weibliche Fachkräfte zu finden und zu fördern?

 

Klarna lebe eine Open Door Policy – nicht Praktikant*innen, sondern jedes Teammitglied werde hier motiviert zu lernen. Das bedeutet, dass eine langjährige Berufserfahrung nicht notwendig sei, um in ein Team bei Klarna zu passen. Vielmehr sei es der Charakter und die eigene Initiative, die darüber entscheiden, wie man sein Knowhow am besten integrieren kann.

 

Priorität für eine erfolgreiche Teamarbeit sei es, offen und ohne Barrieren zu denken und so Lösungen zu finden. 

 

Dieses Out of the Box Thinking ist von jeher ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur von Klarna. Ein Resultat dessen sind etwa das rasante Wachstum des Produktportfolios des Unternehmens. So ist durch die Übernahme der Sofort GmbH das Leistungsspektrum von Klarna erheblich gewachsen.

 

Wie sehen die weiteren Entwicklungen aus?

 

Nach dem Motto „uns selbst keine Grenzen setzten“ stünde der Ausbau des Produktportfolios von Klarna sowie die internationale Expansion im Vordergrund. Höchste Priorität haben dabei stets der Mehrwert für Kundinnen und Kunden. Für diese bedeutet das in den nordischen Ländern etwa bereits den Wegfall von Gebühren, wie auch im DACH Raum seit Anfang März. Auch die All-in-One App Lösung, die es ermöglicht, transparent und auf einen Blick jegliche Onlinetransaktionen einzusehen.

 

Darüber hinaus, wird dem Kunden durch die App die Möglichkeit gegeben seine Finanzen, gemäß er besitzt ein Klarna Konto, individuell zu regeln. Klarna begreift sich als Schnittstelle zwischen Shop, Pay und Bank und legt dabei auch noch Wert auf Nachhaltigkeit.

 

Wie sieht diese ganz konkret aus?

 

Mit dem Co2 Tracker, einem neuen Feature der App, soll zu mehr Nachhaltigkeit im Zahlungsverkehr beigetragen werden. Ziel sei es nicht, die Kundinnen und Kunden zu reglementieren, sondern vielmehr ihnen die notwendigen Informationen zur Verfügung stellen, damit diese bessere, das heißt nachhaltigere Entscheidungen treffen können. Diese gelebte Nachhaltigkeit findet sich auch im Business Model wieder, denn Klarna ist mittlerweile nicht mehr kundenfinanziert, sondern händlerfinanziert. Mit nachhaltigen Bezahlangeboten und dem Wegfall der Gebühren etwa wird direkt an die Gesellschaft zurückgegeben.

 

Klarna ist kein reines FinTech Unternehmen und auch keine klassische Bank. Und genau darin liegt der Erfolg des erfolgreich wachsenden Unternehmens: Sich abgrenzen, ohne zu stark vordefiniert zu sein, um Agilität weiter behalten zu können. Und einen weiteren Gewinn hat Klarna für sich erkannt: „Innovation kommt durch Mitarbeiter und das ist ein unglaublich wertvolles Gut“.

 

Die Berichterstattung über lokale Startups und Innovationen ist Teil des Projekts „Digitalisierung – Gründung – Innovation in Mittelhessen“ und wird von der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

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